"Ich kenn' ja nix von der, aber meine Freundinnen da hinten

würden echt gerne was von Helene Fischer hören."

Aus dem Alltag eines DJs -  Dezember 2017


Platte des Monats (2024)

Hier stelle ich in mehr oder weniger regelmäßig ein Schmuckstück aus meiner Sammlung vor. Wer bei den Kommentierungen zu den Platten weitestmögliche Objektivität erwartet, hat natürlich Pech gehabt. Ich bitte daher vorsichtshalber schon mal um Entschuldigung, sollte ich jemandes Lieblingskünstler unsachgemäß erwähnen. Ist fast nie ernst gemeint.

 

Unterstützt den lokalen Plattenhandel, z.B. das Plattenzimmer in Weingarten oder Isle of Records in Lindau.

 

Die Platten des Monats der Vorjahre gibt's  auf den separaten Archivseiten (siehe die entsprechenden Untermenüpunkte). 


März/April 2024

 

SAM - The Sound of New York City 1975 - 1983

Compliation, Demon Music Group, DEMREC1214

 

SAM - The Sound of New York City

1975 - 1983

Ein Herr namens Sam Weiss hatte in den späten 1970ern die glorreiche Idee, in New York ein Disco-Label zu eröffnen. Da er bei der Auswahl der Musiker dankenswerterweise kreativer als bei der Namensgebung für sein Label war, sind die bei SAM Records erschienenen Tracks eine wahre Fundgrube für Disco-Fans - auch wenn der Erfolg seinerzeit eher mau war (wenn man Wikipedia glauben will). Nun ist eine wunderbare Zusammenstellung auf Doppel-LP (und 3-fach CD mit deutlich mehr Tracks) namens "SAM - The Sound of New York City 1975 -1983“ erschienen, die einen quasi mit Mittanzen zwingt. Nun, so richtig große Namen waren bei SAM Records nie unter Vertrag. Die geläufigsten dürften Doris Duke, K.I.D und Lucy Hawkins sein. Die Neuentdeckung für mich ist aber John Davis & the Monster Orchestra. John und sein Orchester sind sogar gleich mit drei Tracks vertreten.

[Jochen Praefcke]



Februar 2024

 

Marie Queenie Lyons, Soul Fever

Vampi Soul/King Records, 1970 (Re-release 2023)

 

 Marie Queenie Lyons - Soul Fever (1970)

Dem Autor der Liner Notes auf dem Backcover von Marie Queen Lyons’ Album „Soul Fever“ mangelt es womöglich an Fingerspitzengefühl - beschreibt er doch nicht nur, welch mächtige Erscheinung Marie ist, sondern liefert auch gleich noch Größe und Körpergewicht mit („eine echte Amazone mit anmutigen 135 Pfund bei 1,78m Körpergröße"). Na ja. Sicher ist aber, dass Marie stark klingt, und das hat auch James Brown damals erkannt und ihr 1970 die Veröffentlichung ihres einzigen Albums auf seinem Label ermöglicht. Der bekannteste Song des Albums is wohl See and don’t see. Mein persönlicher Dancefloor-Favorit ist Your thing ain’t good without my thing, wobei sich die Tanzbarkeit erst um den Refrain rum richtig bemerkt macht.  Marie kann auch Ballade, wie We’ll try together zeigt. Bei den Uptempo-Nummern, z.B. Daddy’s house, scheint sie aber eher in ihrem Element zu sein. Alles in allem ein gutes Soul-Album, dass zu unrecht vollkommen unter dem Radar fliegt.

[Jochen Praefcke]



Januar 2024

 

L'Eclair, Cruise Control

Suisa, 2017

 

 L'Éclair - Cruise Control (2017)

Wer auf funky Instrumentalmusik steht, sollte sich dringend das Debutalbum Cruise Control von L’Éclair anhören. Die sechs Herren aus Genf bezeichnen sich als "cosmic instrumental six piece“, und das sagt doch eigentlich schon alles. Die Platte ist allerdings gar nicht so einfach zu finden …  wenn man sie denn auf Vinyl haben will. Im Internet hingegen gibt’s ja bekanntlich fast alles, und ich will Euch das spritzige "Funky splash" und auch "L’Internationale prog“ besonders zum Probehören ans Herz legen. Letzterer Song fängt recht hektisch an und zeigt im zweiten Teil dann gut, was "comic instrumental“ genau bedeutet. Wer’s kurz und knackig mag, sollte sich "O caminho do bem" anhören. Die zwei Songs der B-Seite ("G Love" und "Safari in D") sind hingegen episch lang und gleiten schon mal in (erträgliche) Jazz-Gefilde ab.

[Jochen Praefcke]



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